AiRisk
Antimikrobielle Resistenz (AMR) stellt gegenwärtig gemäß dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen eine der sechs
globalen Umweltherausforderungen dar.
Insbesondere die Viehzucht erweist sich in diesem Zusammenahng als zentrales Reservoir für AMR-Bakterien, die über die Luft übertragen werden. Die genaueren Mechanismen der Übertragung von AMR-Bakterien sowie zoonotischen Krankheitserreger wie Francisella tularensis auf Menschen, Tiere und Pflanzen bleiben jedoch weiterhin unklar. Im Anbetracht der steigenden Infektions- und Resistenzraten, die in aktuellen Modellen nicht ausreichend berücksichtigen werden, stockt die Entwicklung effektiver Präventions-, Überwachungs- und Reaktionsstrategien.
AiRisk will diese Wissenslücke schließen, indem es einen neuartigen Verbreitungsweg ins Visier nimmt: Staub. Denn wie die Forschung impliziert, erhöht Staub bakterielle Resistenz. Somit erlaubt die Betrachtung von Staub eine interessante Verbindung zwischen den One Health-Domänen, die die gesundheitliche Interdependenz von Menschen, Pflanzen und Tieren in ihrer geteilten Umwelt, insbesonderere in landwirtschaftlcihen Kontexten, anerkennen und die Übertragung von AMR-Bakterien sowie zoonotischer Krankheitserreger zwischen den verschiedenen Domänen in den Blick nehmen. Mit einem One Health-Ansatz integriert AiRisk Fachwissen aus der öffentlichen Gesundheit, der Tiermedizin und der Umwelthygiene, um Prävention, Überwachung und Reaktion zu verbessern.
Die Ziele umfassen (i) die Charakterisierung von kontaminiertem Staub von Ferkelbetrieben, um dessen Rolle bei der Übertragung von AMR-Bakterien und Francisella tularensis zu verstehen; (ii) die Entwicklung eines Diffusionsmodells zur Bewertung von Risiken für Menschen, Tiere und die Umwelt; (iii) die effektive Kommunikation dieser Risiken an Entscheidungsträger, Gesundheitsbehörden und die Öffentlichkeit; und (iv) die Umsetzung von Interventionsmaßnahmen, wie die Evaluierung von Desinfektionsmethoden in Anwesenheit von Staub. AiRisk wird die öffentlichen Gesundheits-, Veterinär- und Umweltbehörden mit wichtigen Werkzeugen ausstatten, um der zunehmenden Bedrohung durch AMR und zoonotische Krankheitserreger effektiv zu begegnen.