Partitionierung und Transmutation: Lösung der Endlagerfrage oder technischer Irrweg?
27 January 2016, by Peter Sahling
Partitionierung und Transmutation:
Lösung der Endlagerfrage oder technischer Irrweg?
In den letzten Jahren hat das Konzept der Partitionierung und Transmutation der abgebrannten Brennelemente aus Leistungsreaktoren viel Interesse gefunden. Es sieht vor, die Transuranelemente Plutonium, Neptunium, Americium und Curium selektiv aus den Abfällen abzutrennen, um sie in frischen Brennelementen in Reaktoren zurückzuführen und dort durch Spaltung ihre Konzentrationen zu verringern. Dazu sind schnelle Neutronen erforderlich; diskutiert wird insbesondere der Einsatz natriumgekühlter kritischer oder beschleunigergestützter subkritischer bleigekühlter Reaktoren. Erhofft wird, durch Spaltung der rückgeführten Transurane die erforderlichen Isolationszeiten für geologische Endlager wärmeentwickelnder Abfälle drastisch reduzieren zu können.
Im Auftrag der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ des Bundestages hat das ZNF zusammen mit dem Öko-Institut ein Gutachten erstellt, in dem die Chancen und Risiken dieser Technik untersucht werden. Es wird aufgezeigt, dass eine Reduzierung der Transurankonzentrationen in den radioaktiven Abfällen die Anforderungen an eine sichere geologische Endlagerung nicht wesentlich reduzieren kann.
Das Gutachten ist hier abrufbar.