Interessen- und Zielkonflikte der Land- und Wassernutzung
Interessen- und Zielkonflikte der Land- und Wassernutzung
In vielen Entwicklungsländern verschärft sich die Konkurrenz um Wasser in einem hohem Tempo und führt dabei zu existenziellen Konflikten. Bis 2025 werden nach UN Schätzungen 2,8 Mrd. Menschen in 48 Ländern von Wassermangel betroffen sein. Erzwungene interne Migration sowie Migration ins Ausland verschärfen z.T die Lage für Migranten oder Menschen in Regionen, die Flüchtlinge aufnehmen. Arme Länder und Bevölkerungsteile sind am stärksten durch Umweltveränderungen gefährdet. Dazu gehören insbesondere die ca. 2,1 Mrd. Kleinbauern weltweit, die über 50% der Nahrungmittel für den globalen Süden erzeugen und deren Lebensgrundlagen durch Landwirtschaft gesichert sind.
Der institutionelle Umgang mit Wasserreserven und die nachhaltige Nutzung des Wassers im Anbau können Probleme entschärfen. Im Zentrum der 2016 begonnenen Arbeit am ZNF steht die transdisziplinäre Entwicklung von Mehrziel-Strategien mit besonderer Berücksichtigung des Modells sozial-ökologischer Produktionseinheiten. Die Basis dafür sind drei Jahrzehnte wissenschaftlicher Arbeit zu ökologischen und agronomischen Implikationen verschiedener Landnutzungs- und Anbausysteme und Innovationen in der Züchtung.
Der Forschungsbereich ist Mitglied der Gruppe (C2) Sustainable Land-Use Scenarios: Soil, Biodiversity, Water, Food and Energy Security im Excellenzcluster Climate, Climatic Change, and Society (CliCCS).
Laufende Teil-Projekte mit direktem Bezug zum semiraden bis ariden Forschungsgebiet in Tunesien
• Partizipative Entwicklung nachhaltiger Produktionssysteme in Süd-Tunesien
(Gruppendiskussionen, Workshops mit lokalern Bevölkerungsgruppen wie Kleinbauern und – bäuerinnen, NGOs und Experten) (transdisziplinär)
• Politikwissenschaftliche Promotion zu Handlungsoptionen und Perspektiven von Kleinbauern vor dem Hintergrund der durch zunehmende Trockenheit gefährdeten Lebensgrundlagen
• Monitoring von Freilandversuchen der Kleinbauern vor Ort mit Minimalbewässerung
• Bachelorarbeit (Geographie) zur Grundwasserdynamik
• DAAD-Projekt „Cooperation for Sustainable Development in Drylands“
In Zusammenarbeit mit der University of Manouba und dem Arid Regions Institute (IRA) in Médenine (beide Tunesien) erarbeiten wir mit Studierenden aus beiden Ländern im Rahmen eines sechsmonatigen Projektes Optionen der nachhaltigen Entwicklung am Rand der Sahara. In diesem Rahmen ist auch eine gemeinsame multi- und transdisziplinäre Feldforschungsperiode von ca. 12 Tagen in Südtunesien geplant.
Dieser Forschungsschwerpunkt wird geleitet von:
Dr. Gesine Schütte
Tel 040-42838-7238
Aktueller CV
Projekthinweise und Veröffentlichungen aus der Zeit beim FSP BIOGUM finden sie hier
Ausgewählte Veröffentlichungen
- Artensterben in der Agrarlandschaft (2017)
- Herbicide Resistance and Biodiversity (2017) + Supplement (2017)
- Glyphosate Monograph (2016)
- Integrated Pest Management and Genetically Engineered Plants
Ausgewählte Vorträge
- Befragungsprojekt bei Kleinbauern am Rand der Wüste Tunesiens (2019)
- Fotopräsentation Tunesienprojekt 2019
- Hungerbekämpfung und Situation von Kleinbauern (2019)
- Vorstellung des Forschungsbereichs - Aktivitäten 2018
- Einführung zu den Nachhaltigkeitszielen der UN (2019)
- Landwirtschaft und biologische Vielfalt in Deutschland (2018)
- Bestäuber: Bedeutung - Gefährdung - Schutzempfehlungen (Oktober 2017)
- Ökologische Grundlagen des Schutzes/der Bekämpfung von Populationen/Arten Stand (März 2017)
- Konflikte auf dem Weg zur Nahrungsmittel-Souveränität (November 2016)
- Grüne Gentechnik - Versprechen, Befürchtungen und Ergebnisse (2013)
Lehrveranstaltungen
Transformationskonflikte einer nachhaltigen Entwicklung
Regulierung von Schädlings- und Nützlingspopulationen