Karte weltweiter Edelgasforschung
Das ZNF in der weltweiten Edelgasforschung für Rüstungskontrolle
Das Forschungsprofil des ZNF ist gekennzeichnet durch die Entwicklung neuer Methoden zur Überprüfung der Normeinhaltung in den Kontrollregimen zu biologischen und nuklearen Waffen, die von der Zivilgesellschaft genutzt und zur wesentlichen Verstärkung von internationalen Organisationen übernommen werden können. Die Forschungsstelle Nuklearwaffenkontrolle legt ihren Fokus auf radioaktive Edelgase in der Atmosphäre, die als Tracer zur Entdeckung von Kernwaffentests oder Plutoniumproduktion dienen können.
Die Weltkarte zeigt alle Institutionen, die mit mindestens einer vollen Arbeitskraft in diesem Forschungsfeld tätig sind. Zu Radioxenon gibt es neben dem ZNF noch acht weitere einschlägige Einrichtungen, davon jedoch nur eine zweite Universität. Dass sich relativ viele staatliche Forschungslaboratorien mit Radioxenon befassen, liegt daran, dass die Anwendung im Rahmen des Umfassenden Verbots von Nuklearversuchen (CTBT) bereits beschlossen ist.
Die Verwendung von Krypton-85 für die nuklearen Sicherungsmaßnahmen zur Überprüfung des Nichtverbreitungsvertrags (NVV) wurde bisher nur auf nationalem Level realisiert und wird vom ZNF als Maßnahme für die IAEO vorgeschlagen, dafür eine neue Messmethode entwickelt und deren Effektivität nachgewiesen. Daher ist das ZNF die einzige aktive Forschungseinrichtung mit diesem friedenorientierten Ziel.
Die beiden anderen staatlichen Einrichtungen, die für Spurenanalyse von Krypton-85 ausgewiesen sind, nehmen die mögliche Anwendung für Rüstungskontrolle zwar wahr, beteiligen sich aber nicht aktiv an deren Erforschung. Sie verfolgen Ziele von Strahlenschutz und Umweltanalysen. Die Universität Bern verfolgt auch die Verifikation von Verträgen, legt dabei allerdings ihren Schwerpunkt auf Argon-37 für den CTBT. Durch diese Einordnung in die einschlägige weltweite Forschungslandschaft wird das Alleinstellungsmerkmal des ZNF mit seinem Friedensforschungslabor zur Ultraspurenanalyse seltener Kryptonisotope deutlich.