Jährliche Exkursion nach Oslo im SoSe
66-655 Simulation der Verhandlungen und der Vor-Ort-Inspektion der Zerlegung eines nuklearen Sprengkopfs
Simulation of the negotiations and the on-site inspection of the verification of the disarmament of a nuclear warhead
Inhalt des Seminars
- Exkursion zu einer nuklearen Forschungseinrichtung in Oslo
- Simulation einer Vor-Ort-Inspektion und der Zerlegung eines nuklearen Sprengkopfs
Abrüstungssimulation eines nuklearen Sprengkopfes
Der Atomwaffensperrvertrag (Non-Proliferation Treaty, NPT) von 1970 mit momentan etwa 190 Vertragsstaaten wurde von den Atommächten USA und Sowjetunion initiiert, um die weitere Verbreitung von Atomwaffen und damit einen Atomkrieg zu verhindern. Er unterteilt die Vertragsstaaten in die fünf offiziellen Atommächte und die Nichtatomwaffenstaaten und untersagt die Weitergabe kritischer Informationen von Atomwaffenstaaten an Nichtatomwaffenstaaten. In Artikel VI dieses Vertrages verpflichten sich die Atomwaffenstaaten außerdem zur Abrüstung ihrer Nuklearwaffen in einem angemessenen Zeitraum.
Im Jahr 2007 wurde ein bilaterales Abkommen zwischen dem Atomwaffenstaat Großbritannien und dem Nichtatomwaffenstaat Norwegen geschlossen, welches als ein erster, zusätzlicher Schritt in Richtung Erfüllung von Artikel VI des NPT aufgefasst werden kann. So entstand die „United Kingdom – Norway Initiative“ (UKNI), in deren Rahmen das erste Mal ein Atomwaffenstaat und ein Nichtatomwaffenstaat zusammen an den Problemen der Nuklearwaffenkontrolle und der nuklearer Abrüstungsverifikation arbeiteten. Hierbei wurden Simulationen entwickelt, mit deren Hilfe die Zusammenarbeit der Vertragsstaaten im Bereich der nuklearen Abrüstung verbessert werden sollte. Diese Simulationen beinhalten die Demontage eines Sprengkopfes unter Aufsicht eines fiktiven Vertragsstaates, welcher keine Atomwaffen besitzt. Hierdurch kann nachvollzogen werden, welche Komplikationen die geforderte Geheimhaltung mit sich bringt und wie Konfliktpunkte in der Realität gelöst werden könnten.
Über das Seminar
Im SoSe 2019 wird eine Gruppe von Studierenden der Universität Hamburg nach Oslo reisen, um dort in einer solchen Simulation als Inspektorenteam eines fiktiven Staates die Abrüstungsarbeiten des Partnerstaates zu überprüfen. Zur inhaltlichen Vorbereitung auf die Exkursion treffen sich alle Teilnehmer zu einem Blockseminar in Hamburg.
Kurz vor der 5-tägigen Exkursion wird das Team in einem Briefing auf die Situation vor Ort vorbereitet. Bereits hier kommt der realistische Charakter der Simulation zum Vorschein, an welchem sich auch die weiteren Vorgehensweisen orientieren.
Interdisziplinärer Tiefgang
Zu dem Seminar gehört eine umfassende Vorbereitung, die das Thema der nuklearen Abrüstung von allen Seiten beleuchten soll: die politischen und historischen Dimensionen werden hierbei ebenso behandelt wie die physikalischen und technischen Hintergründe nuklearer Waffensysteme. Insbesondere soll Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen ein Zugang zur praktischen Anwendung von Mess- und Überwachungstechniken geboten werden.
Termine
Die Auswahl der Teilnehmer ist für dieses Semester bereits erfolgt, eine Teilnahme am Seminar ist somit leider nicht mehr möglich. Vermutlich wird aber im SoSe 2020 eine ähnliche Veranstaltung von uns angeboten.
Blockseminar zur Vorbereitung: 03. und 17. Mai 2019
Exkursion nach Oslo: 30. Juni bis 05. Juli 2019
Wichtig! Vorbesprechung:
02. April 2019 um 16:00 Uhr
Im Seminarraum 02/023, Beim Schlump 83
Da wir Euch rechtzeitig mit den Partnern in Oslo Rücksprache halten müssen und die Teilnehmerzahl begrenzt ist, solltet Ihr unbedingt zu diesem Termin erscheinen oder Euch bis dahin bei den Organisatoren melden! Die Teilnahme an Blockseminar und Exkursion ist verpflichtend.
Kontakt
Daniel Voigt
Bitte bei der Kontaktaufnahme, den Studiengang und das Fachsemester mit angeben.